Die Hyaluronsäure gehört zu den Glykosaminoglykanen, einer Gruppe von Polysacchariden, die als zelluläre Gerüstsubstanz dienen und durch ihre Fähigkeit, relativ zu ihrer Masse große Mengen an Wasser aufzunehmen, eine hohe Elastizität besitzen. Wasser ist druckfest und wenig komprimierbar. Dadurch gibt die Wasserbindungs-Fähigkeit der Hyaluronsäure ideale Eigenschaften als Schmiermittel in den Gelenken.

Hinzu kommt ihre Strukturviskosität, das heißt ihre Viskosität oder Zähigkeit nimmt ab, je stärker die Kraftwirkung auf das Gelenk ist. Dadurch verflüssigt sich die Gelenkflüssigkeit und die Reibung im Gelenk wird verringert, wenn beim Rennen oder Springen ein starker Druck aufgebaut wird.

Heuzutage werden meistens spezielle Hyaluron-Präparate nicht tierischen Ursprungs gespritzt, deren Wirksamkeit und Unbedenklichkeit wissenschaftlich nachgewiesen wurde.

Häufig verwendete und empfohlene Filler sind z. B.:

Hyaluron-Filler gelten nicht als Arzneimittel. Daher gelten auch nicht die gleichen hohen Anforderungen. Stattdessen werden sie als Medizinprodukte eingestuft und lediglich eine CE-Zertifizierung verlangt, welche deutliche einfacher zu erhalten ist.

Wer Spritzen gibt, der übt – so nennt es der Gesetzgeber – Heilkunde aus. Das ist in Deutschland nur Ärzten und Heilpraktikern erlaubt. Dementsprechend dürfen auch nur diese Berufsgruppen Hyaluronsäure spritzen.

Es gibt verschiedene Hyaluronsäure-Präparate, die sich für unterschiedliche Arten von Anwendungen eignen. Sie halten zwischen drei und zwölf Monaten. Effekte können jedoch auch anschließend noch sichtbar sein, da sich durch die Behandlung auch der Kollagenanteil im Bindegewebe erhöhen kann.

Hyaluronsäure ist kein Zaubermittel und kann auch nicht an allen Stellen gleichermaßen gut eingesetzt werden. Doch beim Aufpolstern eingefallener Hautbereiche und bei der Behandlung mitteltiefer Falten (zum Beispiel am Auge oder Mundwinkel) können gute Erfolge erzielt werden.

Schwellungen treten nicht immer auf und verschwinden nach spätestens 10 bis 14 Tagen in der Regel vollständig. In selteneren Fällen können sich durch die Hyaluronsäure Knötchen bilden, die sich aber mit einem speziellen Enzympräparat in der Regel wieder gut auflösen lassen.

Insbesondere Hyaluronsäure, die aus Hahnenkämmen gewonnen wurde, kann aufgrund der enthaltenen tierischen Eiweiße Allergien und Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen. Nur in seltenen Fällen treten jedoch schwere allergische Reaktionen mit Fieber, Atemnot und Blutdruckabfall auf.

Hyaluronidasen sind spezielle Enzymen, die ebenso wie Hyaluron-Säure bzw. Hyaluronan natürlich im menschlichen Körper vorkommen. Hyaluronidase hat die Fähigkeit, Hyaluron-Säure aufzulösen. In der ästhetischen Medizin wird es eingesetzt, um missglückte Unterspritzungen mit Hyaluronan zu beseitigen.