Definition & Einführung

Zu ungesunde Ernährung: Krank durch Essen

Die Auswirkungen einer ungesunden Ernährungsweise können vielfältig und äußerst unangenehm sein. Ein paar Pommes und ein paar Gläser zu viel kann unser Körper jedoch in den meisten Fällen gut verkraften.

Gefährlich wird es meist erst, wenn wir uns über einen längeren Zeitraum falsch ernähren. Sie können sich den menschlichen Körper bildhaft wie ein Bankkonto vorstellen: Je besser es gefüllt ist, um so länger können Sie mehr abheben als Sie einzahlen. Je größer allerdings die Beträge sind, die Sie sich auszahlen lassen, desto schneller wird es kritisch.

Sind die Reserven des Körpers aufgebraucht, so können unterschiedliche Krankheiten entstehen. Sind diese erstmal da, ist es ernst. Daher ist es wichtig, sich rechtzeitig gesund zu ernähren. Nicht immer und jeden Tag, aber lieber einmal zu oft als einmal zu wenig.

Bei starkem Übergewicht sprechen von Mediziner von Adipositas (Fettleibigkeit). Als Grenzwert gilt ein Body-Mass-Index (BMI) von 30. Dabei spielt jedoch nicht nur der BMI, sondern auch die Fettverteilung eine Rolle. Gesundheitlich besonders gefährdet sind Menschen, bei denen das Körperfett vor allem auf den Bauchbereich konzentriert ist.

Wer diagnostiziert das?

Die Diagnose einer Adipositas (Fettleibigkeit) kann ein Hausarzt anhand des Erscheinungsbildes und durch die Bestimmung des BMI stellen. Zusätzlich werden bei der Diagnose oft Blutuntersuchungen, die Messung des Blutdrucks und unter Umständen auch ein EKG durchgeführt, um den allgemeinen Gesundheitszustand zu überprüfen.

Wie behandelt man das?

Die Basis einer Adipositas-Behandlung bilden mehr Bewegung und eine Ernährungsumstellung. Ernährungsberater, Diätassistenten oder Ernährungsmediziner können durch die Erstellung eines Ernährungsplanes dabei helfen. Manchmal sind zusätzlich Medikamente notwendig. In schweren Fällen kann ein chirurgischer Eingriff (zum Beispiel eine Magenverkleinerung) die letzte Möglichkeit darstellen.

Diabetes mellitus (umgangssprachlich auch Diabetes oder Zuckerkrankheit) ist eine Stoffwechselerkrankung, die mit erhöhten Blutzuckerwerten einhergeht. Bei gesunden Menschen reguliert das Hormon Insulin den Blutzucker, indem es Körperzellen dazu anregt, Zucker aus dem Blut aufzunehmen. Bei Diabetes funktioniert dieser Mechanismus nicht mehr korrekt.

Wie kriegt man das?

Die meisten Zuckerkranken leiden am sogenannten Diabetes Typ 2. Diese Erkrankung entsteht in der Regel erst im Erwachsenenalter. Diabetes Typ 2 wird durch eine falsche Ernährung, Übergewicht und zu wenig Bewegung begünstigt. Diese ungesunde Lebensweise kann langfristig dafür sorgen, dass der Körper den Blutzuckerspiegel nicht mehr optimal regulieren kann.

Wer diagnostiziert das?

Die Diagnose und Therapie führt bei Diabetes oft der Hausarzt durch. In speziellen Fällen kann der Hausarzt seine PatientInnen an einen Diabetologen verweisen, der spezielle Untersuchungen und Behandlungen durchführen kann. Oft ist bei Diabetes Typ 2 auch eine Zusammenarbeit mit einem Ernährungsberater sinnvoll.

Wie behandelt man das?

Diabetes Typ 2 bessert sich in vielen Fällen durch eine Umstellung der Ernährung, eine Gewichtsreduktion und mehr Sport und Bewegung. Medikamente sind nur nötig, wenn diese Veränderungen des Lebensstils keine Besserung bringen. Die Gabe von Insulin ist nur bei sehr hohen Blutzuckerspiegeln nötig.

Typisch für eine Fettstoffwechselstörung sind erhöhte Blutfettwerte. Die wichtigsten Blutfette sind die Triglyzeride und das Cholesterin. Sind sie zu hoch, erhöht sich das Risiko für Arteriosklerose und damit auch die Gefahr von Durchblutungsstörungen, Schlaganfall und Herzinfarkt.

Wer diagnostiziert das?

Fettstoffwechselstörungen werden oft bei Blutuntersuchungen beim Hausarzt erkannt. Der Hausarzt ist auch der erste Ansprechpartner, was die Behandlung betrifft. Er überweist die Betroffenen, wenn nötig, zu weiteren Untersuchungen oder speziellen Therapien zu einem Facharzt oder in ein Klinikum.

Wie kriegt man das?

Eine Fettstoffwechselstörung entsteht häufig durch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Hauptauslöser ist eine ungesunde Ernährung, zum Beispiel mit zu viel tierischen Fetten, zu viel Zucker oder generell zu hohem Kaloriengehalt. Dadurch kann Übergewicht entstehen, das wiederum verstärkend auf die Fettstoffwechselstörung wirkt. Auch Bewegungsmangel trägt zur Entstehung bei.

Wie behandelt man das?

Eine Fettstoffwechselstörung bessert sich oft durch eine gesunde Ernährung. Auch mehr Bewegung und die Reduktion von Übergewicht tragen dazu bei, dass die Blutfettwerte wieder auf ein normales Level absinken. Betroffene sollten zusätzlich auf Nikotin und übermäßigen Alkoholgenuss verzichten. Hilft das alles nichts, können Medikamente die Blutfettwerte senken.

Der Blutdruck sorgt dafür, dass das Blut sich über ein Netz aus Blutgefäßen im ganzen Körper verteilen kann. So werden alle Körperzellen mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Übersteigt der Blutdruck jedoch regelmäßig bestimmte Grenzwerte, spricht man von Bluthochdruck.

Durchblutungsstörungen, Schlaganfall und Herzinfarkt.

 

Wer diagnostiziert das?

Um Bluthochdruck früh zu erkennen, sollte man den Blutdruck regelmäßig messen lassen. Das kann in Apotheken, beim Hausarzt und bei Frauen auch bei der frauenärztlichen Vorsorgeuntersuchung gemacht werden. Ist der Blutdruck erhöht, ist der Hausarzt der richtige Ansprechpartner für die Behandlung oder weiterführende Untersuchungen.

Ist das ernährungsbedingt?

Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die zu Bluthochdruck beitragen können. Dazu gehören mangelnde Bewegung, Übergewicht, Rauchen, zu viel Alkohol und übermäßiger Stress. Auch eine ungünstige Ernährung kann den Blutdruck erhöhen, zum Beispiel wenn in der Nahrung zu viel Kochsalz enthalten ist.

Wie behandelt man das?

Bei Bluthochdruck reichen oft natürliche Maßnahmen zur Behandlung aus. Mehr Bewegung und eine Reduktion von Übergewicht (vor allem von Bauchfett) bilden dabei in der Regel die Basis. Auch die Ernährung spielt eine große Rolle. Häufig trägt eine vollwertige, fettarme und salzarme Ernährung zu einer Besserung bei. Bei sehr hohem Blutdruck können auch Medikamente nötig werden.

Unter den Überbegriff Herz-Kreislauf-Krankheiten fallen alle Erkrankungen, die das Herz und die Blutgefäße betreffen. Dazu gehören unter anderem Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte, Herzinsuffizienz, koronare Herzerkrankung und Arteriosklerose. Damit daraus kein Herzinfarkt oder Schlaganfall entsteht, ist eine Vorbeugung, frühe Erkennung und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sehr wichtig.

Wer diagnostiziert das?

Der erste Ansprechpartner ist in der Regel der Hausarzt, der alle grundlegenden Untersuchungen und Behandlungen durchführen kann. Je nach Art der Herz-Kreislauf-Erkrankung kann der Hausarzt den Betroffenen auch an einen Facharzt, zum Beispiel einen Kardiologen, überweisen.

Ist das ernährungsbedingt?

Herz-Kreislauf-Erkrankungen hängen in den meisten Fällen mit dem Lebensstil zusammen. Dazu gehört als ein maßgeblicher Faktor auch die Ernährung. Herz-Kreislauf-Erkrankungen können begünstigt werden, wenn die Ernährung zu viele ungesunde (gesättigte) Fette, zu viel Zucker und / oder zu wenig Vollkornprodukt, frisches Obst und Gemüse enthält.

Wie behandelt man das?

Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen langfristig das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Eine Änderung des Lebensstils kann helfen. Dazu empfehlen Ärzte in den meisten Fällen mehr Bewegung, eine gesündere Ernährung und die Reduktion von Übergewicht. Je nach Art der Herz-Kreislauf-Erkrankung können manchmal auch Medikamente nötig sein.

Zu den Magen-Darm-Erkrankungen gehören viele verschiedene Krankheitsbilder, die unser Verdauungssystem betreffen. Typisch sind Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, Blähungen oder Bauchschmerzen. Die häufigsten Ursachen sind akute Infektionen („Magen-Darm-Grippe“), chronische Darmentzündungen, Magenschleimhautentzündung und Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

Wer diagnostiziert das?

Die erste Diagnose stellt meist der Hausarzt. Wenn weiterführende Untersuchungen nötig sind, können diese auch bei einem Facharzt durchgeführt werden. Der zuständige Spezialist ist der Internist (Facharzt für Innere Medizin) oder ein Gastroenterologe (Facharzt für Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts).

Ist das ernährungsbedingt?

Viele Magen-Darm-Erkrankungen werden durch eine falsche Ernährung begünstigt. Magenschmerzen können in manchen Fällen durch Alkohol, Kaffee oder fettreiche Kost ausgelöst werden. Ballaststoffe unterstützen die Darmfunktion und die Darmflora und beugen Verstopfungen vor. Bei einem Reizdarm oder Unverträglichkeiten können bestimmte Nahrungsmittel (Lactose, Fructose, Gluten, Histamin) zu Beschwerden führen.

Wie behandelt man das?

Der Arzt untersucht zunächst genau, welche Magen-Darm-Erkrankung vorliegt und stimmt darauf die Behandlung ab. In manchen Fällen reicht bereits eine gesündere Ernährung, das Weglassen bestimmter Nahrungsmittel oder mehr Sport und Bewegung aus, um die Beschwerden abklingen zu lassen. In anderen Fällen ist eine intensivere Therapie nötig.

Wenn von einem bestimmten Nährstoff, Vitamin oder Mineralstoff über längere Zeit zu wenig aufgenommen wird, kann ein Mangel entstehen. Je nach fehlendem Vitalstoff können verschiedene Mangelerscheinungen auftreten. Symptome können zum Beispiel Müdigkeit, Blässe, häufige Infekte, Hautveränderungen oder Muskelkrämpfe sein.

Wer diagnostiziert das?

Liegt ein Verdacht auf eine Mangelerscheinung vor, ist der Hausarzt der richtige Ansprechpartner. Er kann nachmessen, ob tatsächlich ein Mangel vorliegt, und die entsprechenden Empfehlungen zur Behandlung geben.

Wie kriegt man das?

Mangelerscheinungen entstehen entweder durch eine einseitige, unausgewogene Ernährung oder durch einen erhöhten Bedarf an Vitaminen oder Mineralstoffen. Ausnahme ist das Vitamin D, das mit Hilfe der Sonne gebildet wird. Hier kann ein Mangel entstehen, wenn Menschen nicht regelmäßig in die Sonne gehen (können).

Wie behandelt man das?

Mangelerscheinungen lassen sich durch eine erhöhte Zufuhr des jeweiligen Vitalstoffes meist schnell wieder beheben. Oft reicht dafür eine veränderte Ernährung aus. Bei schweren Mangelerscheinungen oder wenn körpereigene Speicher komplett leer sind, empfiehlt der Arzt unter Umständen auch Nahrungsergänzungsmittel.

Jeder Mensch hat Tage, an denen er sich müde und erschöpft fühlt. Wer jedoch über mehrere Wochen trotz ausreichendem Schlaf müde ist, der leidet womöglich an chronischer Müdigkeit. Dahinter können ganz verschiedene Ursachen stecken, zum Beispiel Frühjahrsmüdigkeit, psychische Erkrankungen, Mangelerscheinungen oder das chronische Erschöpfungssyndrom (Fatiguesyndrom).

Wer diagnostiziert das?

Wer ständig müde ist, kann sich an seinen Hausarzt wenden. Dieser stellt durch Untersuchungen und eine ausführliche Befragung fest, ob die Müdigkeit als chronisch einzustufen ist, welche Ursache sie hat und welche Therapie sinnvoll ist.

Ist das ernährungsbedingt?

Auch eine falsche Ernährung kann zu chronischer Müdigkeit führen. Bei einer einseitigen Ernährung oder Mangelerscheinungen kann es zu einer eingeschränkten körperlichen und psychischen Leistungsfähigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und auch zu Erschöpfung oder Müdigkeit kommen.

Wie behandelt man das?

Mehr Bewegung und eine ausgewogenere Ernährung können bei allgemeiner oder ernährungsbedingter Müdigkeit oft eine Besserung bewirken. Bei körperlichen oder psychischen Erkrankungen, die mit der chronischen Müdigkeit einhergehen, steht die Behandlung der jeweiligen Krankheit im Vordergrund.

Zu den krankheitserregenden Pilzen gehören Pilze, die die Haut (Hautpilz, Fußpilz, Nagelpilz) oder Schleimhaut (Mundraum, Vaginalschleimhaut, Darm) befallen. Manche Pilzinfektionen können sich auch über das Blut in andere Organe ausbreiten. Pilzerkrankungen treten bevorzugt auf, wenn das Immunsystem geschwächt ist.

Wer diagnostiziert das?

Oft diagnostiziert der Hausarzt die Pilzerkrankung. Je nach betroffener Körperstelle kann auch ein Dermatologe, Urologe oder Gynäkologe der richtige Ansprechpartner sein.

Ist das ernährungsbedingt?

Pilze sind überall in unserer Umgebung zu finden. Beschwerden verursachen sie oft nur dann, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Eine ausgewogene Ernährung sorgt für eine gute körpereigene Abwehr und beugt dadurch Pilzerkrankungen vor. Es wird außerdem vermutet, dass Darmpilze durch zu viel Zucker und Weißmehl begünstigt werden.

Wie behandelt man das?

Stellt ein Arzt eine Pilzerkrankung fest, erfolgt die Behandlung meist mit geeigneten Antimykotika (Anti-Pilz-Mitteln). Damit das richtige Präparat ausgewählt werden kann, muss manchmal zunächst eine Kultur der Pilze angelegt werden. Zusätzlich können immunstärkende Maßnahmen einer Neuinfektion vorbeugen.

Eine Depression ist eine psychische Erkrankung, die mit länger andauernden und oft schweren Symptomen verbunden ist. Typische Anzeichen für Depressionen können Müdigkeit, Traurigkeit, Freudlosigkeit, Antriebslosigkeit und eine verminderte Leistungsfähigkeit sein. Dies kann soweit gehen, dass die Lebensqualität stark eingeschränkt ist und kaum noch Sozialkontakte vorhanden sind.

Wer diagnostiziert das?

Liegt ein Verdacht auf eine Depression vor, werden Betroffene meist zu einem Spezialisten für psychische Erkrankungen überwiesen. Das kann entweder ein Psychologe oder ein Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sein.

Ist das ernährungsbedingt?

Neue Forschungsergebnisse zeigen immer deutlicher, dass Depressionen mit der Ernährung zusammenhängen können. Zusätzlich zu weiteren Auslösern und einer genetischen Veranlagung können in einigen Fällen bestimmte Mangelerscheinungen und die Zusammensetzung der Darmflora Depressionen begünstigen.

Wie behandelt man das?

Depressionen können durch eine Psychotherapie behandelt werden. In schwereren Fällen werden auch Medikamente (Psychopharmaka) eingesetzt. Zusätzlich kann ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung und viel Bewegung (wenn möglich an der frischen Luft) die Behandlung unterstützen.